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Alle Infos zur Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN)

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Mit der FIN – der Fahrzeugidentifikationsnummer – lassen sich Kraftfahrzeuge eindeutig identifizieren. Egal, ob es sich um BMW, Mercedes oder VW handelt: Sie wird von allen Herstellern verwendet und ersetzt seit 1981 die Fahrgestellnummer. Wie verraten Ihnen, welchen Zweck die 17-stellige Seriennummer erfüllt, wie sie sich zusammensetzt und welche Informationen sie Ihnen beim Gebrauchtwagenkauf liefert

Was ist die FIN und welchen Zweck erfüllt sie?

Bis zum Jahr 1981 galt die Fahrgestellnummer als „Ausweis“ eines Fahrzeugs und fand sich häufig als Plakette im Motorraum. Da sie anfällig für Manipulationen war, wurde sie durch die sogenannte Fahrzeugidentifikationsnummer ersetzt, kurz FIN.

Wussten Sie’s? Im Englischen ist diese Nummer als Vehicle Identification Number bekannt, weshalb sie auch als VIN abgekürzt wird.

Gegenüber der Fahrgestellnummer soll die FIN Manipulationen erschweren und Fälschungen verhindern. Sie gestaltet den Weiterverkauf von gestohlenen Fahrzeugen sehr schwer, weshalb sie Gebrauchtwagenkäufern mehr Sicherheit verspricht. Zudem gilt die Fahrzeugidentifikationsnummer als präzisere Bezeichnung. Seit den 1930ern besitzen die meisten Autos nämlich kein separates Fahrgestell mehr, sondern basieren auf einer selbsttragenden Karosserie.

Alle Infos zur Fahrzeugidentifizierungsnummer FIN - 4
Bildquelle: Best Auto Photo – stock.adobe.com

Wie setzt sich die FIN Nummer zusammen?

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer setzt sich aus 17 Zeichen zusammen. Diesen Aufbau legen die EU-Verordnung 76/114/EWG und die Norm DIN ISO 3779 fest. Unterteilen lässt sich die Fin Nummer in fünf Blöcke, die jeweils andere Informationen liefern:

  • Stellen 1 bis 3: Weltherstellercode (World Manufacturer Identifier, WMI)
  • Stellen 4 bis 9: Baureihe, Motortyp und Ausstattung
  • Stelle 10: Modelljahr
  • Stelle 11: Herstellungsort bzw. Werk
  • Stellen 12 bis 17: fortlaufende Fahrzeugnummerierung

Wie lässt sich die Vehicle Identification Number entschlüsseln?

Nicht alle Informationen lassen sich direkt aus der VIN herauslesen. Der Weltherstellercode, das Modelljahr und der Herstellungsort sind beispielsweise mit Buchstaben oder Ziffern belegt, die wiederum als eigener Code fungieren.

Weltherstellercode

Der Weltherstellercode nimmt die ersten drei Stellen der FIN ein und setzt sich aus einem Buchstaben oder einer Ziffer für das Herstellungsland und zwei Buchstaben für den Fahrzeughersteller zusammen. „W“ ist der Ländercode für Deutschland. Der Weltherstellercode für bekannte deutsche Autohersteller sieht daher wie folgt aus:

  • Audi: WAU
  • BMW: WBA
  • Daimler AG: WDD
  • Volkswagen: WVW

Baureihe

An den Stellen vier bis neun folgen Informationen zur Baureihe, zum Motortyp und zur Ausstattung. Die Stellen sieben und acht geben dabei das genaue Fahrzeugmodell wieder. Wichtig ist außerdem, dass nicht immer alle Stellen belegt sind. Bleiben Stellen offen, werden diese mit Füllzeichen gekennzeichnet. Bei Audi und VW lesen Sie dann beispielsweise ein „ZZZ“ in der FIN.

Modelljahr

Das Modelljahr, welches in der 17-stelligen FIN die zehnte Stelle belegt, bezieht sich nicht auf das Baujahr des jeweiligen Fahrzeugs. Gemeint ist das erste Produktionsjahr, in dem das Modell erstmals als fortlaufende Serie gefertigt wurde. Als Code kommen Buchstaben und Ziffern bis 9 zum Einsatz.

Gut zu wissen: Die Buchstaben „I“, „O“, „Q“, „U“ und „Z“ sind von der Auflistung ausgenommen. Gerade beim Buchstaben „O“ und bei der Zahl „0“ ist die Verwechslungsgefahr sehr hoch.

Herstellungsort

Die elfte Stelle der Identifikationsnummer informiert Sie über den Herstellungsort. Auch hier handelt es sich um einen Buchstaben oder eine Ziffer, die wiederum als Code für den tatsächlichen Ort fungieren. Steht bei einem Wagen von VW an dieser Stelle zum Beispiel ein „W“, wurde er im Werk Wolfsburg hergestellt.

Fortlaufende Fahrzeugnummerierung

Je nach Hersteller handelt es sich bei den letzten sechs Ziffern der Vehicle Identification Number um eine individuelle Produktionsnummer, die in der Regel der Seriennummer entspricht.

Alle Infos zur Fahrzeugidentifizierungsnummer FIN - 1
Bildquelle: Sorasit – stock.adobe.com

5 Gründe, warum die FIN so wichtig ist

  • Diebstahlschutz: Gestohlene Fahrzeuge lassen sich weltweit identifizieren
  • Rückrufaktionen: Hersteller kontaktieren Halter über FIN-Datenbanken
  • Gebrauchtwagencheck: Echtheitsprüfung von Kilometerstand & Unfallhistorie
  • Ersatzteile: Werkstätten bestellen passgenaue Teile via FIN
  • Versicherung: Schadensregulierung mit Fahrzeugidentifikation

Wie finde ich die Fahrzeugidentifikationsnummer meines Fahrzeugs heraus?

Wie auch die Schlüsselnummern HSN, TSN und KBA finden Sie die 17-stellige FIN in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und in der Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief). Haben Sie Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief gerade nicht zur Hand, können Sie die Fahrzeugidentifikationsnummer direkt an Ihrem Wagen ablesen. Sie ist an verschiedenen Stellen eingestanzt:

  • An der B-Säule des Türrahmens
  • In der Fahrertür
  • Im Motor- und Kofferraum
  • Unter der Motorhaube
  • Auf dem Armaturenbrett

Gut zu wissen: Bei Motorrädern schauen Sie am besten am Lenkkopf oder auf der Gabel direkt unter der Verkleidung nach.

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Bildquelle: scharfsinn86 – stock.adobe.com

Welche Informationen liefert die FIN beim Gebrauchtwagenkauf?

Möchten Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, sollten Sie die Fahrzeugidentifikationsnummer in jedem Fall überprüfen. Über verschiedene Anbieter wie Carvertical oder autoDNA können Sie die FIN online kostenlos abrufen, um die Fahrzeughistorie in Augenschein zu nehmen.

Sie erhalten Informationen über Besitzerwechsel in der Vergangenheit, den Kilometerstand, Inspektionen und grundlegende technische Daten. Mit diesem Wissen wird schnell ersichtlich, ob der Kilometerstand zurückgesetzt wurde, versteckte Mängel vorliegen oder ob der Wagen in einer Datenbank für gestohlene Fahrzeuge erfasst wurde.

Wichtig beim Gebrauchtwagencheck: Verlassen Sie sich nicht nur auf die FIN, die in den (vermeintlichen) Papieren angegeben ist, sondern gleichen Sie die Identifikationsnummer auch mit der Nummer direkt am Fahrzeug ab.

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Bildquelle: Best Auto Photo – stock.adobe.com

Fabian ist verantwortlicher Redakteur bei BENZINGEFLÜSTER und steht seit seiner Kindheit auf alles, was vier Räder hat. Sein Herz gehört den Marken Volkswagen und BMW. Privat fährt er einen VW T-Cross, hat jedoch auch bereits Erfahrungen mit Classic BMWs gemacht, unter anderem mit einem 5er E39 - genau, der mit dem herrlich-seidigen Sechszylinder-Sound. Fabian wohnt in Berlin und Sachsen-Anhalt und schreibt gerne über aktuelle und saisonale Autothemen.

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